SENDEN. Wenn sich am 27. Januar der Jahrestag der Befreiung von Auschwitz erneut jährt, sind die Sechstklässler des Joseph-Haydn-Gymnasiums sensibilisiert und informiert über das Judentum in der Zeit des Nationalsozialismus und heute. Fundiert im Unterricht vorbereitet, machten sich alle evangelischen und katholischen Religionsschülerinnen und -schüler in dieser Woche auf in die Synagoge an der Klosterstraße in Münster. Diese wurde im Jahr 1961 neu eingeweiht und steht an derselben Stelle, an der in der Nacht vom 8. auf den 9. November 1938 durch nationalsozialistischen Terror die ursprüngliche Synagoge dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Gebannt lauschten die Gymnasiasten den Ausführungen der Mitarbeiterin vor Ort. „Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage liegt es uns sehr am Herzen, Schülerinnen und Schüler von heute aus Erfahrungen von damals lernen zu lassen und ihren Horizont für eine wertschätzende und nicht-diskriminierende Verhaltensweise zu öffnen“, betont Religionslehrerin Bianca Gouterney, die gemeinsam mit ihren Kollegen Theresia Espelage-Weiß und Stephan Scheiter die Fahrt begleitet hatte.
Besonders interessant fanden die Schüler es, einen Blick aus nächster Nähe auf die reich verzierten Thora-Rollen werfen zu dürfen und sogar zwei verschiedene Thora-Fragmente ganz hautnah zu erleben, heißt es in der Mitteilung des Sendener Gymnasiums.