-hha-SENDEN. Sieben Meter feinstes Leinen, drei tatkräftige Helfer und ganz viel Fingerspitzengefühl braucht es – und schon verwandelt sich Paul in einen waschechten Römer in Toga. Die Möglichkeit, dieses Festgewand, mit dem sich auch legendäre Kaiser wie Julius Cäsar oder Augustus kleideten, anzuprobieren, bekam der Schüler bei der „Kinder-Uni“ im Sendener Rathaus.
Nicht nur wissenswerte Facts über das Leben im antiken Rom und Griechenland vermittelte Dr. Heinz-Helge Nieswandt vom Institut für Klassische Archäologie und Christliche Archäologie der Universität Münster den etwa 60 Jungen und Mädchen in seiner Vorlesung „Die spinnen, die Römer“. Sondern: Ausprobieren sollten seine „Studenten“ natürlich auch: Fachmännisch prüften sie die verschiedenen Stoffe, die Römer und Griechen in der Antike in mühsamer Handarbeit herstellten, und ließen sich mit den Gewändern aus meterlangen Stoffballen einkleiden.
„Man hat sich so aber echt dick und unbeholfen gefühlt“, erzählen Emely und Natalie, die am Freitag mit dem Outfit einer griechischen beziehungsweise römischen Frau ausstaffiert wurden. Das bestand im antiken Griechenland aus dem Hauptgewand Chiton und dem kunstvoll drapierten Peplos.
Die Kleidung war nicht nur unglaublich elegant, sondern sagte auch ganz viel über die gesellschaftliche Position der Trägerin aus: „Je mehr Stoff jemand trug, umso höher war sein Status in der Gesellschaft“, erklärt Nieswandt. Das gleiche galt auch für die Männer, ihr „Chiton“ war jedoch wesentlich kürzer, da Beinfreiheit bei der Jagd entscheidend war.
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