Eine echte Tradition ist er schon, der jährliche adventliche Besuch von Schülerinnen und Schülern des JHG in den Städtischen Bühnen Münster bei „A Christmas Carol“. Er ist so sehr fester Bestandteil im Vorweihnachtsprogramm, dass eine Abiturientia vor einigen Jahren die heitere Suche nach dem Namen einer Lehrkraft auf dem Abi-Ball dahingehend gestaltete, wer denn – um Himmels willen - in jedem Jahr Karten für dieses Event anböte?
Natürlich ist es die Fachschaft Englisch und hier besonders Christel Terhorst, die unverdrossen seit 1999 in jedem Jahr zu diesem Theaterbesuch einlädt. Natürlich kennt jeder das Stück um den geizigen, habgierigen Ebenezer Scrooge, der in einer Weihnachtsnacht von den Geistern vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Weihnachten besucht und – natürlich – auf den Weg der Besserung gebracht wird. Das Stück geht in jedem Jahr mit der American Drama Group auf Tournee und überzeugt durch seine ebenso witzige wie zu Herzen gehende Inszenierung. Dass man das Stück nach Charles Dickens Erzählung natürlich in feinstem „Queen’s English“ spielt, macht es für Englisch-Lernende besonders reizvoll.
Seit 1999 besuchen in jedem Jahr Gruppen von Mädchen und Jungen vom JHG diese Aufführung. Sie ist für Sendener Gymnasiasten ebenso längst eine Kult-Veranstaltung wie für hunderte weiterer Theaterbesucher in Münster; selbst einige junge Leute, die schon vor Jahren Abitur am JHG gemacht haben, finden sich inzwischen auf eigene Initiative zu diesem Theaterbesuch wieder ein. Als im Jahre 2008 das Theater in Münster wegen eines Brandschadens nicht benutzt werden konnte, fuhren die Sendener „Christmas Carol-Fans“ nach Paderborn, um Scrooge und seinen rettenden Geistern auf jeden Fall zu begegnen. Die Buskosten wurden durch übrigens durch eine Spende eines Theaterfreundes an den Schulförderverein gedeckt.
Am 3. Dezember 2012 war das Große Haus des Theaters Münster wieder bis auf den letzten Platz besetzt, allein etwa 75 Besucher waren auf Tickets des JHG gekommen. Im Publikum wie auf der Bühne verlief alles wie in den vorigen Jahren, von dem einen oder anderen Rollenwechsel in der Schauspieltruppe einmal abgesehen; die vorweihnachtliche Stimmung erreichte wie stets ihren Höhepunkt, als der Erzähler der Geschichte im Kostüm des Poeten Charles Dickens das Publikum nach der geglückten Wandlung des einst bösartigen Scrooge einlud, man möge sich doch gegenseitig frohe Weihnachten wünschen: „Merry Christmas – and a Happy New Year!“ Das Auditorium folgte dieser Aufforderung - wie in jedem Jahr- ebenso begeistert wie beherzt. Tosender Beifall für die kleine Truppe der ADG brandete auf und das Versprechen vieler, im nächsten Jahr wiederzukommen, wurde erneuert. Dies durchaus auch an der Bühnenrampe im Gespräch mit dem Team unter seinem Regisseur Richard Klodtfelter. Natürlich kennt man sich seit vielen Jahren und man freut sich auf die Begegnung im Advent.
Für das JHG ist „A Christmas Carol“ längst ein Stück gewachsener Schulkultur geworden, die sich auch und gerade in der Adventszeit besonders lebhaft zeigt. So war es konsequent, dass sich 2003 eine Klasse daran machte, „A Christmas Carol“ selbst zum Klingen zu bringen. Die Aufführungen in der Weihnachtszeit spielten damals die erste Basis ein für die Finanzierung des Neubaus eines Kindergartens in einem Armenviertel von Montevideo, der Hauptstadt Uruguays.