Senden - Die komplizierte Lage in Jordanien lässt sich für Schüler kaum einschätzen – außer wenn Gäste aus dieser Region die Lage anschaulich schildern. Was jetzt im Joseph-Haydn-Gymnasium der Fall war.
Menschenrechte in Jordanien – für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 13/Q2 des Joseph-Haydn Gymnasiums in Senden stand jetzt ein nicht gerade alltägliches Thema auf dem Stundenplan: Zu Gast waren Abir Al-Majiri und Enas Aldabbas, die in Jordaniens Hauptstadt Amman Menschenrechte und Diplomatische Studien studieren.
Sie ermöglichten 60 Schülerinnen und Schülern in drei Präsentationen in Grund- und Leistungskursen des Faches Sozialwissenschaften einen Bericht aus erster Hand. Als verantwortliche Lehrer fungierten Klaus Brenken und Stephan Scheiter.
Nach einer kurzen Vorstellung ihres Landes stellten sie die Menschenrechtssituation in Jordanien dar. Vor allem hinsichtlich der Bekämpfung der Korruption, der Implementierung demokratischer Strukturen und der Pressefreiheit ist noch Entwicklung nötig, heißt es in der Pressemitteilung. Die Gäste aus dem Nahen Osten zeigten allerdings auf, dass vor allem im Bereich der Bildungschancen große Fortschritte gemacht worden sind, hier ist das islamische Land Vorreiter in der Region.
So gibt es seit einigen Jahren auch eine deutsch-jordanische Universität, in der auch auf Deutsch gelehrt wird. Besonders spannend war ihre Einschätzung hinsichtlich der Bedeutung der kürzlich vollzogenen Parlamentswahlen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes durfte das neugewählte Parlament die Minister selbst bestimmen – und wird nicht mehr vom König ernannt. „Dies ist ein Meilenstein für Demokratie“, berichten die jordanischen Studentinnen unisono, die zurzeit ein sechswöchiges Praktikum bei dem Münsteraner Verein „The Global Experience e.V.“ absolvieren, der zahlreiche Projekte im Bereich der interkulturellen Bildung realisiert.