Senden - Ende des „Weiter so“: Politik und Verwaltung bereiten sich mit externen Gutachtern darauf vor, Grundsatzentscheidungen für die Sendener Schullandschaft zu fällen.
Von Dietrich Harhues
Der Schulausschuss des Rates tagte an zwei Abenden hintereinander – und hielt die Türen dabei verschlossen. Die nichtöffentlichen Sitzungen am Mittwoch und am Donnerstag hatten nur einen zentralen Tagesordnungspunkt: die „gemeindliche Schulentwicklungsplanung“.
Bei diesem Thema setzt die Gemeinde nicht mehr auf Bordmittel. Für die Fortschreibung des gerade auslaufenden Schulentwicklungsplans wurden gleich zwei Fachbüros eingeschaltet, statt die eigene Belegschaft damit zu befassen. Dahinter steht nicht zuletzt der Wunsch nach einem Perspektivwechsel: „Wir wollen auch einen externen Blick auf das Thema werfen lassen“, sagt Fachbereichsleiter Klaus Gilleßen. Und Bürgermeister Alfred Holz unterstreicht im Gespräch mit den WN: „Wir können nicht mehr weitermachen wie bisher.“
Damit ist aber das Verfahren gemeint. Denn inhaltliche Fragen zur Zukunft des Schulsystems in Senden wurden noch nicht beantwortet, stellt Holz klar. „Wir stehen ganz am Anfang“, unterstreicht der Verwaltungschef. Gemeinsam mit den Kommunalpolitikern und den Experten werde aber darüber nachgedacht: „Wie stellen wir uns neu auf?“
In dieses Thema fließen mehrere Faktoren ein: Der demografische Wandel, der Senden später und mit weniger Wucht als andernorts treffe, müsse berücksichtigt werden. Und es gelte, das veränderte Verhalten der Eltern bei der Schulwahl sowie die Entwicklungen in der regionalen Schullandschaft in Rechnung zu stellen. „Wir beobachten das genau“, hoben Holz und Gilleßen hervor.
Außerdem müsse der Aspekt der Inklusion in die Schulentwicklung einfließen.
Für den Ist-Zustand in Senden habe es von den auswärtigen Fachleuten zunächst einmal dickes Lob gegeben: Sie erkannten die pädagogische Arbeit, Ausstattung und Raumsituation als positiv an.
Im März hatte der Schulausschuss beschlossen, externe Gutachter einzuschalten, die jetzt erste Berichte vorlegten. Die Grundsatzfrage, ob das Schulsystem umgebaut werden soll, müsse im kommenden Jahr geklärt werden. Der dann folgende Prozess soll transparent und unter Einschluss der Öffentlichkeit geführt werden.
Soviel zum Zeitplan ist schon klar: Zum Schuljahr 2014/15 wird es in Senden noch keine Veränderung geben, beteuerten Gilleßen und Holz.
„Wir werden die Frage des zukünftigen Schulsystems nicht ideologisch angehen.“
Bürgermeister Alfred Holz