SENDEN. Trompeten zum Testen, römische Flüche und Reagenzgläser: Es blieb nicht beim Blick in die Kulissen, vielmehr lautete das Motto „Ausprobieren erlaubt“, als das Joseph-Haydn-Gymnasium seine Pforten öffnete. Gut 200 Viertklässler samt Eltern verschafften sich einen Eindruck vom Lernen und Leben am Sendener Gymnasium.
Unter dem Taktstock von Musiklehrer Jörg Bitting lässt Nikita es am Schlagzeug mal so richtig krachen: Der Grundschüler der Bonhoefferschule erobert beim Tag der offenen Tür am Joseph-Haydn-Gymnasium (JHG) nicht nur die Instrumente der Bläserklasse, sondern zusammen mit weiteren gut 200 angehenden Fünftklässlern die Mikroskope im Bio-Raum und versucht, auch die kompliziertesten dreidimensionalen Körper am Mathe-Stand zu durchschauen.
Die Jungen und Mädchen konnten nicht nur von Trompete bis Tuba mehr oder weniger wohlklingende Töne entlocken, sondern auch in die Rollen echter Forscher schlüpfen: Als kleine Physiker entdeckten sie auf einem Hocker die Eigenbewegung durch den Drehimpuls oder tüftelten an eigenen Stromkreise. „Der Physikraum war auf jeden Fall am besten!“, erzählt Mats begeistert, während Merles Herz eher für die Bläserklasse schlägt: „Das Ausprobieren der Instrumente fand ich echt cool.“ Doch die Neunjährige durfte nicht nur tolle Erinnerungen mit nach Hause nehmen, sondern auch die frisch produzierte JHG-Trillerpfeife aus dem schuleigenen 3-D-Drucker als Schul-Souvenir einheimsen.
Ein weiteres Highlight aber waren wie jedes Jahr die Experimente in der Chemie: Die Viertklässler drängelten sich um Pipette und Reagenzglas und durften – natürlich ganz professionell mit Schutzbrille – einen Farbverlauf mit verschiedenen Chemikalien herstellen oder die Destillation von Rotwein beobachten.
Anfangs noch in Gruppen von Lehrern und älteren Schülern geführt und später zu zweit oder zu dritt erkundeten die jetzigen Viertklässler fast jedes Detail ihres womöglich zukünftigen Gymnasiums. Die Grundschüler konnten zum ersten Mal auch in die Fremdsprachen Latein, Französisch und Spanisch hineinschnuppern und zum Beispiel römische Flüche, bekannte französische Vokabeln und spanische Begrüßungen lernen. Von Religion über Deutsch bis Informatik wurde jedes Fach von engagierten Schülern, Eltern und Pädagogen vorgestellt und für die kleine Entspannung zwischendurch sorgte das Café der zwölften Klasse, in dem selbstgemachte Hamburger und andere süße und herzhafte Snacks angeboten wurden.
Auch die Lebenshilfe Senden, ein langjähriger Kooperationspartner der Schule, hatte einen Rollstuhlparcours aufgebaut, bei dem die Kinder spüren konnten, wie es ist, sich mit einem Handicap fortzubewegen.
Für den großen Einsatz der JHG-Schüler, der Eltern und des Kollegiums bedankte sich Schulleiterin Resi Ambrassat in ihrer Begrüßungsrede. Den Auftakt für die Veranstaltung am Samstagvormittag machte die Bläserklasse 6b mit dem „The Medaillon Calls“-Thema aus Fluch der Karibik, sodass die Schülerinnen und Schüler nach weiteren Begrüßungen von den Schülersprechern Gabriel Heineke und Lena Pohlmann, Elternvertreterin Christine Kolbe und Unterstufenkoordinatorin Maria Kamman das Schulgebäude „entern“ konnten.
„Es war ein sehr schöner bunter Tag mit großem Engagement von Schülern, Lehrern und Eltern und ich bin mir sicher, dass wir viele neue Schüler gewonnen haben“, resümierte Direktorin Resi Ambrassat.
Quelle: http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Senden/2236884-Tag-der-Offenen-Tuer-am-JHG-Viertklaessler-folgen-ihrem-Forscherdrang (Stand: 18.01.2016, 07.18 Uhr)