SENDEN/MÜNSTER. Die Nacht vom 9. auf den 10. November hat für Mitglieder jüdischer Gemeinden eine ganz besondere Bedeutung. Denn in dieser Nacht des Jahres 1938, der Reichspogromnacht, nahm der nationalsozialistische Terror gegen Juden eine neue Dimension an. Die Morde, Plünderungen und Verwüstungen von Synagogen mündeten schließlich in den Holocaust. Hieran wird jährlich auf der ganzen Welt erinnert.
Den Sechstklässlern des Joseph-Haydn-Gymnasiums (JHG) wurde dies bei ihrer Exkursion zur Synagoge in Münster hautnah bewusst, als sie gebannt den Ausführungen der Mitarbeiterin vor Ort zuhörten. Die gesamte Jahrgangsstufe hatte sich auf den Weg nach Münster in die Klosterstraße gemacht, in der seit 1961 die neu eingeweihte Synagoge steht, heißt es in einem Pressetext. Begleitet wurden die Jugendlichen von ihren Religionslehrerinnen Regina Fries, Theresia Espelage-Weiß und Bianca Gouterney.
„Wir sind uns als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage unserer Verantwortung bewusst und wollen Schülerinnen und Schüler von heute aus Erfahrungen von damals lernen lassen“, wird Gouterney, die ebenso wie ihre beiden Kolleginnen die Exkursion im Unterricht thematisch vorbereitet hatte, in dem Pressetext zitiert. Interessant fanden es die Jugendlichen auch, aus nächster Nähe einen Blick auf die Thora-Rollen sowie den ältesten erhaltenen jüdischen Grabstein Westfalens aus dem Jahre 1324 werfen zu können.