-Hannah Harhues-SENDEN. Einmal in Campinos Fußspuren wandeln – wohl ein Traum für jeden jungen Musiker. Für die Sendener Band „Mezzanine“ ging er jetzt in Erfüllung. Denn in den Principal Studios in Ottmarsbocholt konnte die Schulband nicht nur mit professioneller Unterstützung ihr Debütalbum „School Days“ aufnehmen. Sondern im „Walk of Fame“ des Studios auch die Schallplatten und „knapp 200 Gitarren und Verstärker“, wie die Band mit einem leichten Augenzwinkern betont, der Toten Hosen, die vor ihnen in Ottmarsbocholt aufnahmen, bestaunen. Die Kult-Punker hatten ihr Equipment noch nicht wieder eingesackt.
Der Stolz auf ihr inzwischen vorliegendes Album, das auch auf allen Streamingdiensten zu hören ist, ist den Mitgliedern der Sendener Band und ihrem Leiter Martin Peitz anzusehen. Denn für sie geht damit eine Ära zu Ende: Nach sechs Jahren als Schulband des Joseph-Haydn-Gymnasiums verabschieden sich die älteren Mitglieder nun auf Weltreise und fürs Studium. Mit „School Days“ feiern sie ihre ganz eigene Musikgeschichte und schaffen sich und allen, die die sieben Musiker auf ihrem Weg begleiteten, ein rockiges Erinnerungsstück. „Wir alle sind mit Mezzanine aufgewachsen“, bringt Gitarrist Thomas Bischof die Gefühle der Band auf den Punkt.
Optisch beim Cover angelehnt an Pink Floyds Klassiker „The Wall“ präsentieren Mezzanine einen Mix aus altbekannten Rockgrößen wie „In the Air Tonight“ von Phil Collins und „Where the Streets Have No Name“ von U 2 und modernen Songs wie Adeles „Skyfall“. Ihr Erfolgsgeheimnis dabei: Sie nutzen sichere Nummern, die sie schon lange proben, suchen aber gleichzeitig die Herausforderung von neuen und schwierigeren Songs.
In one takes, also am Stück durchgespielt, nahmen sie die Lieder in zwei Phasen im Herbst 2017 und Sommer 2018 auf. Für die perfekte Version mussten die Musiker oft Ausdauer beweisen: Ungefähr sechs Mal spielten sie ihre Lieder, bis alle zufrieden waren. „Die größte Schwierigkeit war es, irgendwann Schluss zu machen und nicht mehr zu basteln“, lacht Bandleiter Martin Peitz. Von kleinen Patzern ließen sich die siebenköpfige Band und ihr Mentor nicht aus dem Konzept bringen und besiegten im Studio auch den inneren Schweinehund: „Der Druck war schon echt hoch, es war eine total neue Situation und man fühlte sich, als dürfe man bloß keinen Fehler machen“, erklärt Bassist Tom Baltes.
Dass das Album den Druck und die Anstrengung aber mehr als wert ist, darin sind sich die Mezzanine-Mitglieder einig: „Es gab echt Phasen, da wurde es uns zu viel, aber diese Erfolgserlebnisse und unsere enge Freundschaft machen das wett und wir gehen nun mit einem guten Gefühl“, betonen Thomas Bischof und Tom Balkes.