-pdb/di-SENDEN/MÜNSTER. Ein Mann, der das kulturelle Leben in Münster mit geprägt hat, wohnt und lebt in Senden. Seinen beruflichen Schwerpunkt verlagerte Martin Peitz aber von der Hafenkante des Kreativ-Kais ins Ruhrgebiet.
Fortan wird Peitz morgens nicht mehr nach Münster an den Hafenweg fahren, sondern in Richtung Dortmund aufbrechen. An der städtischen Musikschule ist er Leiter des Fachbereichs Popularmusik. Dazu gehört auch die Glen-Buschmann-Jazzakademie, an der Peitz vor 15 Jahren selbst seine Ausbildung als Gitarrist abgeschlossen hat. „Den Zweig soll ich da mit aufbauen“, beschreibt Peitz die für ihn reizvolle Aufgabe. Und die passt wie die Faust aufs Auge, schließlich hat er seine Diplomarbeit einst nicht umsonst zum Thema Musikschulmanagement verfasst. Außerdem kann er sich jetzt auf einen Job konzentrieren. Vorher gab er neben der Arbeit im Hot Jazz Club an zwei Tagen Gitarren-Unterricht. Nicht immer einfach für den dreifachen Familienvater, alles unter einen Hut zu kriegen.
Doch auch das ist jetzt vorbei. „Und auch das wird mir fehlen. Nach 20 Jahren plötzlich keinen einzigen Gitarren-Schüler mehr zu haben, ist schon komisch“, sagt Peitz, während er an seinem schon fast gänzlich leer geräumten Hot-Jazz-Schreibtisch lehnt. Die Poster an der Wand zeugen von den vielen Konzerten und legendären Abenden, die Peitz in Münster Blues-Herzkammer möglich gemacht hat.
Die Betreuung der Schülerbands am Joseph-Haydn-Gymnasium führt der Sendener noch bis zu den Sommerferien fort. „Ich hätte es nach dieser sehr intensiven Zeit nicht richtig gefunden, die beiden Bands in den letzten Monaten allein zu lassen.“ Für die Combos am JHG zeichnen sich aber ohnehin größere Umbrüche ab, die nach dem Sommer einen Neuaufbau erforderlich machen.
Es stehen zuvor noch Auftritte an: Am 19. Februar findet die Newcomer Stage im Hot Jazz Club statt, und am 14. Juni wird es im JHG das wirkliche Abschiedskonzert geben.
Mit Blick auf seinen Job als musikalischer „Nachwuchstrainer“ betont Peitz: „Die letzten fünf Jahre waren in meiner Zeit als Gitarrenlehrer die besten. Das liegt vor allem an den Schülerbands. Für einen Gitarrenlehrer kann es nichts Schöneres geben, als Schüler, die das Gelernte aus dem Unterricht auch in einer Band und auf einer Bühne umsetzen.“ Genau das habe mit den Bands am Sendener Gymnasium „sehr viel Spaß gemacht, weil die Schülerinnen und Schüler dort unglaublich engagiert bei der Sache sind“.
Doch die Stabübergabe bei Band-Betreuung und Unterricht ist bereits eingestielt: „Es gibt mit Luca Mewes und Filipe Henrique zwei Nachfolger, die meinen Schülerstamm in Senden übernehmen und nach den Sommerferien dann auch in den Bandbereich einsteigen. Beide studieren an der Musikhochschule in Münster und sind genau die richtigen, um alles zu übernehmen.“ Anmeldungen zum Unterricht und kostenlose Probestunden sind deshalb weiterhin möglich unterTel.02597/ 6939456 oder per E-Mail an info(at)musikschule-muenster.de.