diSENDEN. Was knapp ist, wird wertvoll. Angesicht der raren Augenblicke ausgelassener Geselligkeit dürften es die angehenden Abiturienten des Joseph-Haydn-Gymnasiums genießen, dass sie ihre „Motto-Woche“ trotz Corona feiern können. „Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir überhaupt was machen dürfen“, bestätigt Jan Rüter, stellvertretender Sprecher der Jahrgangsstufe Q 2. Entsprechend groß, so Rüter gegenüber der WN-Lokalredaktion, sei die Freude darüber, dass die Schulleitung ihren Ermessensspielraum positiv für die Stufe ausgelegt habe.
»Die haben sich das verdient, das ist eine tolle Truppe.«
JHG-Schulleitung über die angehenden Abiturienten
Während an vielen Schulen die Endphase vor den Prüfungen sang und klanglos verstreicht, sind im JHG seit Montag laute Partyrhythmen, Gassenhauer, aktuelle Hits und immergrüne Schlager zu hören. Eine Sause in der Schule – aber mit klaren Regeln, wie Frank Wittig und Ulrich Staarmann als Schulleitung betonen. Sie setzen darauf, dass „die Schülerinnen und Schüler nach einem Jahr Pandemie den Ernst der Lage erkennen“, äußert Staarmann eine Prämisse der Entscheidung. Soll heißen: Den Schülern werde ein Vertrauensvorschuss gewährt. Allerdings auf einer fundierten Grundlage – den Erfahrungen, die die Schulleitung und insbesondere auch die Stufen-Betreuer Sabine Willkomm und Eva Pöpping gesammelt hätten.
Kein Party-Freibrief, aber Stimmung
Einen Hully-Gully-Freibrief bekommt die Abiturientia freilich nicht. Es gelten strikte Regeln: Verkleiden ist erlaubt; auf dem Schulhof darf in den großen Pausen Musik gehört und getanzt werden – mit Maske und Abstand. Das sei infektionstechnisch unbedenklich, zumal die Q 2-Schüler in kompletter Kursstärke in einer Vielzahl von Fächern unterrichtet werden. Im Klassenraum könne, anders als auf dem Schulhof, kein Abstand eingehalten werden. Dass Alkohol tabu ist, verstehe sich von selbst. Die weitere Verpflichtung, den eigenen oder fremden Unterricht nicht zu stören, hätten die angehenden Absolventen „perfekt“ befolgt, lautet das bisherige Resümee der Schulleitung: „Die haben sich das verdient, das ist eine tolle Truppe“, heißt es dort über den Jahrgang. Diese Stufe „macht es uns leicht“, so Wittig und Staarmann, einen Vertrauensvorschuss zu gewähren.