SENDEN Wahlberechtigt bei der bevorstehenden Landtagswahl am 15. Mai sind Jugendliche nicht. Dennoch hatten etwa 300 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9, 10 und 11 jetzt viele Fragen an die Landtagskandidaten des Wahlkreises.
Bei einer Wahlarena der weiterführenden Schulen in der Steverhalle ging es am Mittwoch um die Bereiche Schule und Bildung, Verkehr, Umwelt und Wirtschaft. Der Dauerbrenner Digitalisierung zog sich als Querschnittsthema durch alle Bereiche.
Von Beginn an dabei waren Sabine Schäfer (FDP), Dietmar Panske (CDU), André Stinka (SPD) sowie Ralf Hageneier (AfD). Nach der Pause gesellte sich auch Klaus Stegemann (Linke) dazu, der wegen einer Terminkollision in der ersten Hälfte fehlte. Krankheitsbedingt musste Dennis Sonne (Die Grünen) kurzfristig absagen.
Prof. Dr. Klaus Schubert, Politikwissenschaftler der WWU Münster, begleitete die Veranstaltung, die die Edith-Stein-Schule, die Geschwister-Scholl-Schule und das Joseph-Haydn-Gymnasium gemeinsam organisiert hatten. Zum Start wies Schubert mit Blick auf die Zustände in Russland auf den hohen Wert der Demokratie hin.
„Ist das Schulsystem veraltet?“
Zu allen Themenbereichen löcherten die Jugendlichen die Kandidaten – am Mikrofon oder mit eingereichten Fragen. Vom Neun-Euro-Ticket für Bus und Bahn bis zur Frage, ob man angesichts des Klimaschutzes langfristig noch Motorradfahren dürfe bis hin zur Cannabis-Legalisierung oder zum Öl- und Gasembargo gegen Russland reichte die Palette.
„Ist das Schulsystem veraltet?“ wollte ein Schüler zu Beginn wissen. Jeder Kandidat hatte eine Antwort. Stinka: „Es ist nicht damit getan, den Schülern Tablets zu geben, es muss auch IT-Fachkräfte an den Schulen geben.“ Hageneier: „Zu sagen: ,Man müsste mal machen? – das reicht nicht“. Schäfer: „Das System ist nicht veraltet, aber es gibt viel zu tun. So brauchen wir Fortbildungen für Lehrer, damit ihnen die Schüler nicht zeigen müssen, wie ein Tablet funktioniert.“ Panske: „Das System ist gut, aber es gibt auch Probleme wie fehlende Lehrer. Den Tanker Schule steuert man jedoch nicht in drei Tagen um.“
Von Thomas Fromme