SENDEN. Latein ist eigentlich eine „tote Sprache“. Doch am Joseph-Haydn-Gymnasium wurde sich jetzt zum Leben erweckt: 25 Jugendliche der Theater-AG brachten das Stück „Die Vestalinnen“ in zwei gut besuchten Vorstellungen erfolgreich auf die Bühne. Selbstverständlich wurde von den Zuschauern nicht erwartet, dass sie fließend Latein sprechen und verstehen können. Für das Publikum wurde nach jedem zweiten Satz der Text durch einen sprechenden Chor übersetzt.
Die Jugendlichen im Alter zwischen zwölf und 16 Jahren haben ganze neun Monate jeden Dienstag und Donnerstag für dieses Stück geprobt. Ins Leben gerufen, wurde die AG von dem Lateinlehrer Andreas Otto. Nicht nur er, sondern die komplette Gruppe hat in dieses Projekt eine Menge „Herzblut“, Geduld und Freude hineingesteckt, sodass am Ende dieses Schuljahres, das Publikum ein eineinhalb stündiges Meisterwerk genießen durfte.
Neben den Hauptdarstellern gab es auch Bühnenhelferinnen und einen Souffleur, der im Notfall den Schauspielern und Schauspielerinnen beim Text ausgeholfen hätte. Auch das Bühnenbild wurde von den Jugendlichen selbst entworfen und gebaut. Zudem waren die „antiken“ Kostüme ebenfalls ein Hingucker und sahen professionell und zeitgerecht aus. Um die Maske und das Schminken kümmerten sich zwei Lehrerinnen.
Neben großer Freude und viel Stolz am Ende der Aufführung, sei es doch trotzdem ein bisschen traurig, wenn man bedenke, dass nun die neunmonatige, wöchentliche Zusammenarbeit vorbei sei, erklärte Andreas Otto. Dennoch werde die Theater-AG – so wie in den vergangenen Jahre auch – weitergeführt. Bleibt nun abzuwarten, welches Stück im nächstes Jahr auf die Bühne gebracht wird.
von Fritzi Schmelter