SENDEN. 26 Betriebe, die an 32 Ständen in der Steverhalle unterschiedliche Ausbildungsberufe vorstellten, 360 Schüler der drei weiterführenden Schulen aus Senden sowie der Sekundarschule Lüdinghausen − diese Zahlen sind beeindruckend. Doch vor allem zeigten die vielen interessierten Gesichter der Jugendlichen und die zufriedenen Mienen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Betriebe aus Senden und Umgebung, dass die Premiere des Berufsparcours ein überwältigender Erfolg war.
Entsprechend groß war das Lob, das Hauptorganisatorin Sonja Seidler von allen Seiten erhielt. Und sie selbst war ebenfalls sehr zufrieden. „Es ist genial, dass die Schüler hier so unterschiedliche Berufe kennenlernen können − und vor allem, dass sie an jedem Stand hier etwas praktisch ausprobieren können“, freute sich die Wirtschaftsförderin der Gemeinde.
„Das war ein mehr als gelungener Start“, bestätigte Manfred Tiemann. Der kommissarische Vorsitzende des Gewerbevereins hatte im vergangenen Jahr diese für Senden neue Veranstaltungsform zur Berufsorientierung initiiert. Mit dem Technikzentrum Minden-Lübbecke wurde ein erfahrener Partner für die Durchführung ins Boot geholt. So wurden die beteiligten Arbeitgeber auf die Veranstaltung vorbereitet und hatten sich interessante praktische Aufgaben überlegt, so dass die Jugendlichen der Jahrgangsstufen 9 und 10 in dem Parcours kleine Arbeitsproben abliefern konnten und einen ersten Auf dem Berufsparcours stellte sich Organisatorin Sonja Seidler (Wirtschaftsförderung der Gemeinde) spaßeshalber als Fahrgast in der Schubkarre am Stand der Raiffeisen Ascheberg zur Verfügung (oben links). Mit im Bild u.a.: Gewerbevereinsvorsitzender Manfred Tiemann (1.v.r.) und RaiffeisenGeschäftsführer Andreas Baumeister (5.v.r.). Weitere Fotos im Uhrzeigersinn: Bei Friseurin Raffaela Böttcher konnten die Jugendlichen ihr Geschick probieren. Am Stand von Straßen.NRW konnten sie Verkehrsschilder für Baustellen aufstellen, 2.v.r. im Bild: Thomas Füsting (Straßenmeisterei Lüdinghausen). Zur Programmierung der Holzbearbeitungsmaschinen bei der Firma Winkelheide gab Jonas Leson Aufgaben. Eindruck erhielten, ob dieser oder jener Beruf eventuell etwas für sie wäre, bevor es zur nächsten Station ging.
„Natürlich wird hier in der Halle ohne Speis gemauert“, sagte Cedric Billermann von der Firma CB Bau aus Ottmarsbocholt. Der Maurerund Betonbaumeister freute sich über das große Interesse, das auch Mädchen bei der freien Auswahlrunde zum Abschluss am Stand seiner Firma zeigten. Dort lautete die Aufgabe: Nach einem Plan einen kleinen Verbund aus Kalksandstein mauern – natürlich im Lot.
Guido Essmann, Industriemeister bei der Firma Langguth aus Bösensell, ließ die Schüler mit Gewindebohrern ein Schraubgewinde in eine kleine Stahlplatte bohren. Dass dabei Öl zum Einsatz kam, war kein Zufall. „Wenn man Industriemechaniker werden will, muss man sich auch die Finger schmutzig machen“, erklärte Essmann.
Jeweils anderthalb Stunden in drei Durchgängen über den ganzen Vormittag verteilt hatten je 120 Schülerinnen und Schüler Zeit für den Parcours.
Azubis werden in fast überall händeringend gesucht − das betonten die teilnehmenden Betriebe. Ob eine Ausbildung in der Industrie oder im Handwerk, bei einer Versicherungsagentur oder der Gemeindeverwaltung, im Fotos: Thomas Fromme Pflegebereich oder einer Landschaftsgärtnerei: In diese und weitere Berufe konnten die Jugendlichen hineinschnuppern und Kontakte zu Betrieben knüpfen. „Wir haben zu einer Info-Veranstaltung eingeladen“, berichtet Apothekerin Nicole Lipke. Am Stand der Engel-Apotheke galt es, auf erfundene Rezepte die passenden Medikamente herauszusuchen – in der richtigen Stärke und Packungsgröße.