Senden - Das Joseph-Haydn-Gymnasium baut sein Angebot an die Schüler aus, internationale Erfahrungen zu sammeln. Erstmals besuchen Schüler aus Neuchâtel am JHG. Die Sendener Oberstufenschüler besuchen das Schweizer Lycée im Juni.
Von Dietrich Harhues
Das Joseph-Haydn-Gymnasium erweitert sein internationales Netzwerk. Neben die stabilen und regelmäßigen Kontakten nach Frankreich (Clermont) und Polen (Koronowo) gesellt sich nun die Schweiz. Seit Montag weilen Schülerinnen, Schüler und Lehrer aus Neuchâtel in Senden. Sie bekommen dreierlei Eindrücke: vom Unterricht an einem deutschen Gymnasium, vom Familienleben und von touristischen Highlights der Region.
Dass sich die 17 Gäste aus den Bergen für die münsterländische Parklandschaft begeistern, schien mehr als bloßer Höflichkeit geschuldet zu sein: Als „très magnifique“ (sehr schön oder auch großartig) bezeichnen sie das weite Flachland.
Im Schulalltag springt ein gravierender Unterschied ins Auge. Die Schüler des Lycée Jean Piaget in Neuchâtel, das im französischsprachigen Teil der Schweiz liegt, besuchen eine bilinguale Klasse: Biologie, Geschichte, Kunstgeschichte und später Philosophie werden auf Deutsch unterrichtet. Von den unterschiedlichen Bildungssystemen und den Lern-Bedingungen machten sich die Lycée-Lehrer Annemarie Feller und Laurent Moser sowie der stellvertretende Direktor Michel Feuz, der ebenfalls beim ersten Austausch mit anreiste, ein Bild. Für ein vergleichendes Resümee, so Feuz auf WN-Anfrage, sei es aber noch zu früh.
So wie die Chemie zwischen den Pädagoginnen und Pädagogen offenbar stimmte (am JHG hatten Theresia Espelage-Weiß und Renata Watrin den Austausch und das Programm vorbereitet), so knüpften auch die Schülerinnen und Schüler schnell freundschaftliche Bande, lautet der Eindruck von Espelage-Weiß.
Die internationalen Kontakte werden am JHG auch gelebt: Vom 7. bis 14. Juni erfolgt der Gegenbesuch der Sendener Oberstufenschüler in der Schweiz. Bereits am Samstag fahren Acht- und Neuntklässler nach Clermont, und die Visite der Schüler aus Koronowo dauert noch bis zum heutigen Freitag an.
Das touristische Programm für die zweite Maturaklasse des Lycée aus Neuchâtel (1600 Schüler): Münster mit Friedenssaal; Burg Hülshoff und Theaterstück „Spiegelbild“ im JHG; Sportwagenmanufaktur Wiesmann; Landgestüt und Sportleistungszentrum Warendorf.
Der Brückenschlag zwischen JHG und dem Lycée entstand über Nottuln, wo bereits langjährige Kontakte bestehen.