Senden - Ein seltener Ehrentitel: Christina Lenfers wurde zur Milchkönigin 2014 gewählt. Die Mission der Regentin besteht darin, das Image der Branche durch sympathisches Auftreten und Sachkompetenz zu verbessern. Zum Start wurde der Milch-Repräsentantin ein „Sahne“-Termin serviert – die Grüne Woche mit dem Bundeslandwirtschaftsminister.
Von Dietrich Harhues
Sympathisch und mit Sachkompetenz: So kommt Christina Lenfers als Milchkönigin daher. Die 21-Jährige aus Senden übernimmt mit dieser Rolle ein Repräsentativamt für das Deutsche Milchkontor (DMK). Immerhin: Die junge Frau aus Senden fungiert damit als Aushängeschild von Deutschlands größtem Molkereiunternehmen.
Das Ehrenamt startete mit einem „Erste-Sahne“-Termin für die Milchkönigin. Denn ihre Majestät traf Landwirtschaftsminister Hans-Peter Friedrich auf der Grünen Woche in Berlin. Privileg für die DMK-Regentin: Sie genoss einige Minuten exklusiv mit dem Mitglied des Groko-Kabinetts, während mehrere Dutzend Weinköniginnen nur ein Gruppentreffen mit dem Minister eingeräumt bekamen.
Die weitere Tour über die weltgrößte Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau bescherte eine Art Vorahnung, wie der weiteren Königinnen-Job verlaufen dürfte: Mit Interesse und Sympathien begegneten Gäste wie Aussteller der Sendenerin, die dezent mit Schärpe und Hosenanzug oder Kostüm, aber ohne Diadem und Ballkleid ihre Lobby-Arbeit betreibt. Diese Mission ist ihr ein Herzensanliegen: „Ich möchte das Image der Landwirtschaft verbessern“, sagt die angehende „Wirtschaftsingenieurin für Agri- und Hortibusiness“ an der Fachhochschule Osnabrück, die 2012 ihr Abi am Joseph-Haydn-Gymnasium gebaut hatte.
In den kommenden Monaten wird sie auf landwirtschaftlichen Events in NRW und Norddeutschland im Einsatz sein. Außerdem unterstützt sie ein Projekt des Milchkontors, das gesunde Ernährung mit praktischem Unterricht in Schulen bringt. Qualität, Wert und die arbeitsintensive Entstehung von Leckereien aus Milch – diese Inhalte bringt Christina Lenfers mit Überzeugung an die jüngere oder ältere Generation.
Damit sie dafür gewappnet ist, wurde sie fachlich gebrieft und durchlief ein Kommunikationsseminar. „Ich werde nicht ins kalte Wasser geworfen.“
Erfahrungen und Kontakte, die sie im beruflichen Werdegang nutzen kann. Dass sie der Agrarbranche treu bleibt, ist sicher. „Aber eher im Büro als auf dem Hof“. Auf dem elterlichen Betrieb mit 160 Milchkühen in der Bauerschaft Wierling steigt ohnehin gerade ihr Bruder Marc mit ein.
??Das Deutsche Milchkontor (DMK) ist 2012 aus der Fusion von Humana Milchunion (Everswinkel), Nordmilch (Zeven) und der Molkereigenossenschaft Bad Bibra?eG entstanden. Die Genossenschaft bildet das größte Molkereiunternehmen Deutschlands.
??Europaweit rangiert DMK mit rund 6,6 Milliarden Kilogramm verarbeiteter Milch innerhalb der Top 10.
??9800 Erzeugerbetriebe halten zugleich Anteile an der Genossenschaft.
? ?Von diesen Höfen stammen die Milchkönigin-Kandidatinnen, von denen es sechs in die Endauswahl geschafft haben. Sie wurden im Fachblatt „Unsere Milchwelt“ vorgestellt, was mit stundenlangen Fotosessions und Homestorys verbunden war, wie sich Christina Lenfers erinnert.
?? Per Online-Voting oder Fax wählen die DMK-Lieferbetriebe alljährlich die Königin. Etwa 1500 Stimmen werden dabei abgegeben, so Lenfers.