Alle Beteiligten des diesjährigen deutsch-polnischen Schüleraustausches sind sich dahingehend einig, dass die gemeinsame Zeit viel zu schnell verflogen ist. Am 4.3. erst sind die polnischen Gäste in Dortmund gelandet und am 11.3. schon wieder mit dem Bus zurückgefahren.
Der Begegnungscharakter des Austausches wird besonders durch den Aufenthalt der polnischen Jugendlichen in den Sendener Familien verwirklicht, aber auch durch die gemeinsame Teilnahme am Unterricht. Am Austausch beteiligt sind alle weiterführenden Schulen Sendens. Ziel ist es, gegenseitige Vorurteile abzubauen, in dem die polnischen Teilnehmer das Alltagsleben deutscher Familien und den Schulbetrieb kennenlernen und umgekehrt die deutschen Teilnehmer im Juni 2016 das polnische Familienleben und das polnische Schulsystem.
Mit einer gemeinsamen Schwimmveranstaltung wurde am Samstag das gegenseitige Kennenlernen gefördert. Am Montag waren die polnischen Gäste gemeinsam mit den deutschen Gastgebern bei der Gemeinde eingeladen, am Dienstag lernte man bei einer Führung die Stadt Münster kennen.
Das Highlight des Austausches war in diesem Jahr die gemeinsame Fahrt nach Berlin. Nach der Ankunft fand zunächst eine Besichtigung der Gedenkstätte Berliner Mauer statt, die sich beidseits der Bernauer Straße erstreck. Auf dem ursprünglich in Ost-Berlin gelegenen Grenzstreifen ist die Außenausstellung zur Geschichte der Teilung, exemplarisch dargestellt am Beispiel der Bernauer Straße, zu sehen. Dies beeindruckte beide Seiten gleichermaßen. Am drauffolgenden Tag wurden die Schülerinnen und Schüler im Bundestag von dem SPD Abgeordneten (Herrn Hampel) empfangen wurden, der seinen persönlichen Werdegang schilderte und die Gruppe durch den Bundestag und das Paul-Löbe-Haus führte. Anschließend gab es ein gemeinsames Mittagessen. Am Nachmittag wurden bei einem Stadtgang das Brandenburger Tor, die Straße Unter den Linden und die Museumsinsel gesehen. Von der Domkuppel gab es einen guten Überblick über Berlin. Den Abschluss bildete am Freitag die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, eine Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit der DDR. Ehemalige Insassen führten die beiden Gruppen durch diese Gedenkstätte.
Danach hieß es Abschiednehmen. Die Deutsche fuhren zurück nach Senden und die Polen nach Koronowo. Berlin liegt fast mittig zwischen Senden und Koronow und so kamen beide Gruppen nahezu zeitgleich wieder zu Hause an.
Dass die Umsetzung eines solch umfangreichen Programms möglich und zudem auch noch sehr günstig ist, verdanken die Beteiligten dem deutsch- polnischen Jugendwerk, das diese Begegnungen finanziell unterstützt.
Obwohl die deutsche und die polnische Sprachen sehr schwierige Sprachen sind, hat alles wieder geklappt – auch wenn man sich manchmal mit Händen und Füßen verständigen musste. Schließlich ist es kein Sprachenaustausch, sondern ein Kulturaustausch! Das tolle daran ist: junge Menschen schaffen das. Dies zeigte sich wieder bei der herzlichen Verabschiedung am Freitag. Im Juni sieht man sich wieder – bis dahin ist es nicht mehr lang.
So heißt es: do widzenia - auf Wiedersehn.