-Siegmar Syffus-SENDEN. Was die Kanzlerin für Deutschland ist, ist der Direktor für das Sendener Gymnasium. Denn ähnlich wie der Regierungschefin die politische Richtlinienkompetenz obliegt, setzt der Direx Leitlinien für das schulische Leben am JHG. Nach 77 Tagen im Amt gab Frank Wittig gestern (Montag) im Rahmen seiner offiziellen Einführung seine „Regierungserklärung“ ab. Der 54-jährige Pädagoge hatte mit Beginn des neuen Schuljahres die Nachfolge von Resi Ambrassat angetreten, die gemeinsam mit Vertretern des öffentlichen Lebens an der Feier teilnahm.Frank Wittig stellte Schwerpunkte seiner Arbeit vor Foto: sff
Als Kernpunkt betonte Wittig den Bildungsauftrag des Gymnasiums, der über reine Wissensvermittlung hinausreiche. Die bereits gut aufgestellte Schule sei gefordert, „die Vielfalt der Möglichkeiten oder auch die ,Mannigfaltigkeit des Interesses – statt eines einzigen Schwerpunktes – in den Blick zu nehmen“. Er wolle sich „mit Augenmaß“ bemühen, das Angebot des JHG zu erweitern, „weil dies die Voraussetzung dafür ist, dass die Qualität erhalten bleibt“. Neben dem Leistungsprinzip sei „der Blick auf den Einzelnen und die individuelle Leistung Standard am Sendener Gymnasium“.
Vor dem Hintergrund sich ändernder bildungspolitischer Vorgaben durch die neue schwarz-gelbe Landesregierung (Rückkehr zu G9), setzt Wittig auf Teamarbeit. Und das nicht allein schulintern mit Kollegium, Eltern und Schülern, sondern auch im Rahmen des Schulparks Senden: Die Gemeinde habe die Dreigliedrigkeit vorgegeben, „und wie ich sehe, funktioniert das gut und bietet dem individuellen Interesse sehr viele Möglichkeiten. Deshalb verstehe ich die Schulleitung am JHG als Auftrag zum Engagement für dieses Modell, um die damit verbundenen Chancen zu realisieren“.
Einen gemeinsamen Willkommensgruß überbrachten die Leiter- und Leiterinnen des Schulparks Senden: An einer Wäscheleine hängten sie nach und nach die Buchstaben des Begriffs „Schulpark Senden“ auf. Wobei jede Letter für einen guten Wunsch steht: S wie Stärke, N wie Nerven und K wie Kreativität beispielsweise.Blumen und eine Tasche mit Infos über Senden erhielt Frank Wittig (2.v.l.) von den Vertretern der Gemeinde: Astrid Balke (v.l.), Sonja Wissing, Sebastian Täger und Klaus Gilleßen. Foto: sff
„Nichts ist so beständig wie der Wandel“, wies Bürgermeister Sebastian Täger auf Herausforderungen hin, denen sich Wittig in den kommenden Jahren stellen muss: die Umsetzung des Abiturs nach neun Jahren, neue Lehrpläne und einen „sich abzeichnenden zusätzlichen Raumbedarf“. Ein weiterer Schwerpunkt sei die „digitale Bildung“. Denn in der immer stärker vernetzten Welt komme es in zunehmenden Maß „auf neue Schlüsselkompetenzen“ an, betonte Täger. So stehe der Sendener Lehrertag 2018 unter dem Motto „Digitale Bildung“. „Sie übernehmen ein gut bestelltes Haus“, sagte der Bürgermeister. „Lassen Sie uns an einem Strang ziehen, um die Schule fit für die Zukunft zu machen.“ Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Schulausschusses, Sonja Wissing, sowie Fachbereichsleiter Klaus Gilleßen und Mitarbeiterin Astrid Balke überreichte er Wittig eine große Tasche mit vielen Kleinigkeiten, die über Senden informieren.
Die Grüße der Bezirksregierung hatte zuvor Ursula Klee von der Oberen Schulaufsicht übermittelt. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Amtseinführung mit einem Auftritt der Bläserklasse 6b/6c sowie von Klaviermusik, vorgetragen von Nikita Wilhelm (Scherzo von Franz Schubert) und Katharina Schell („Maybe“ – Yiruma).
»Ich verstehe die Schulleitung am JHG als Auftrag zum Engagement für dieses Modell, um die damit verbundenen Chancen zu realisieren.«
Frank Wittig zum Projekt „Schulpark Senden“