SENDEN. Der Titel ist Anspruch und Ansporn. Aber was bedeutet es für den Schulalltag am Joseph-Haydn-Gymnasium, dass das JHG zu den exzellenten MINT-Schulen Deutschlands gehört? Darüber sprach unser Redaktionsmitglied Dietrich Harhues mit dem stellvertretenden Schulleiter Michael Fels.
Was musste das JHG konkret leisten, um in das Schulnetzwerk aufgenommen zu werden?
Michael Fels: Für die Aufnahme in das nationale Excellence-Schulnetzwerk wird vorausgesetzt, dass ein „sehr gutes Konzept im naturwissenschaftlichen Bereich“ nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis umgesetzt und gelebt wird. Dies manifestiert sich am JHG zunächst an einer entsprechenden unterrichtlichen Anbindung, zum Beispiel durch vermehrte Stundenanteile im MINT-Bereich mit ITG, Physik und Mathematik, Wahlpflichtangeboten Natürliche und Synthetische Stoffe und Informatik, Förderunterricht in der Klasse 6 und durch das Grund- und Leistungskursangebot in der Oberstufe sowie Projektkurse in der Oberstufe. Hinzu kommen vielfältige außerunterrichtliche Angebote wie die Lego-Roboter-AG und die CAD-AG sowie Expertenarbeiten im erweiterten Lernangebot (ELA). Unsere Schule pflegt überdies eine umfassende Wettbewerbskultur mit dem Mathe-Känguru, der Mathe- und der Biologie-Olympiade, der SAMMS-Akademie und Jugend forscht in Chemie. Der MINT-Bereich wird auch nach außen verzahnt: mit Kitas, Grundschulen und weiterführenden Schulen, durch fächerübergreifende Projekte mit Exkursionen von Zoo und Energiepark Saerbeck bis hin zu Einrichtungen und Laboren der Uni Münster sowie durch Kooperationen mit Firmen wie Jöst, GAD und BASF-Coatings.
Welche Folgen hat die Mint-Exzellenz für den Unterrichtsalltag am JHG?
Fels: Anhand dieser Vielfalt unterschiedlicher Eckpfeiler wird auch deutlich, dass „Excellence“ sich nicht alleine auf besonders begabte Schülerinnen und Schüler bezieht, sondern auf eine exzellente Umsetzung MINT-bezogener Bildungsarbeit. Sprich, es wird auch auf eine Breite in der MINT-Motivation geachtet und auf einen durchgängigen MINT-Faden über die verschiedenen Jahrgänge hinweg. Die Folgen zeigen sich als Mitglied im Netzwerk darin, dass man an den verschiedenen Ideen zur MINT-Förderung an den Schulen partizipiert, dass Schülerinnen und Schüler an sogenannten Schüler-Camps teilnehmen können, die von Schulen zusammen mit Firmen bundesweit unter Übernahme fast aller Kosten angeboten werden, und dass Lehrkräfte durch die Teilnahme an Fortbildungsangeboten eine Schulung zu MINT-Themen erfahren, die sie im Unterricht umsetzen können.
Auf welche Außenwirkung hofft Ihre Schule mit dieser Auszeichnung?
Fels: Bislang wird immer wieder – so zeigen es die Rückmeldungen und Äußerungen in der Öffentlichkeit – den MINT-Fächern am JHG ein Stiefmütterchen-Dasein zugeschrieben. Dass dies bereits seit vielen Jahren eben nicht so ist, wird hoffentlich auch durch diese Mitgliedschaft deutlich.