SENDEN. Es geht um Leben und Tod, um Hilfe für schwer Kranke und Befürchtungen von noch gesunden Menschen, dass sie „ausgeschlachtet“ werden könnten. Aus der Diskrepanz zwischen dem Bedarf an Organen und der Bereitschaft, diese zu spenden, ergibt sich die gesellschaftliche Relevanz und hohe Aktualität des Themas „Organspende“, dem sich das Joseph-Haydn-Gymnasium gestellt und am Donnerstag den UNESCO-Welttag der Philosophie mit der Überschrift „Ethische Probleme der Transplantationsmedizin“ begangen hat.
Sowohl in der Steverhalle als auch in den Räumen des JHG hatten die Oberstufenschüler Gelegenheit, sich mit dem Thema informierend, kritisch und philosophisch auseinanderzusetzen, heißt es in der Mitteilung der Schule. Der Welttag der Philosophie, der von den Philosophieschülern des Gymnasiums unter Anleitung ihrer Lehrer Sonja Gohlke und Arne Picker im Unterricht vorbereitet wurde, enthielt vier Highlights: Zunächst verfolgten die Schüler einen öffentlichen Vortrag des Professors für Bürgerliches Recht, Prof. Dr. Thomas Gutmann von der Uni Münster, zum Thema „Freiheit und Gerechtigkeit – Zwei Hauptprobleme der Ethik am Beispiel der Transplantationsmedizin“. Gutmann gelang es in seinem durch zahlreiche Fallbeispiele anschaulich gestalteten Vortrag, die ethischen Schwierigkeiten rund um die Organspende zu erläutern. Anschließend hatten die Schülerinnen und Schüler in Workshops, die von einem Team des Philosophischen Seminars der Uni gestaltet wurden, Gelegenheit, intensiver zu diskutieren. Zugleich boten die Philosophieschüler der 10. Klasse Plakatwände mit Aspekten zur Transplantationsmedizin an. Sie informierten zum Beispiel darüber, wie es ist, mit einem fremden Organ zu leben, oder inwiefern die Verteilungskriterien für Organe gerecht sind.
Den Höhepunkt bildete eine von den Schülern der Qualifikationsphase vorbereitete Podiumsdiskussion mit der Frage „Gibt es eine ethische Verpflichtung zur Organspende?“ Sie wurde von Prof. Dr. Michael Quante (WWU Münster) moderiert, der das JHG bereits im siebten Jahr unterstützt.