-Simon Ross-SENDEN. „Wir haben zweimal zwei Schülerinnen und Schüler ins Rennen geschickt und alle vier wurden auf Anhieb angenommen“, zieht Michael Fels, stellvertretender Schulleiter des Joseph-Haydn-Gymnasiums, nach nur einem Monat Mitgliedschaft im nationalen MINT-Excellence-Schulnetzwerk Bilanz.
Schon in den Herbstferien haben sich zwei Schülerinnen für ein MINT-EC Camp in Köln, mit Astro- und Molekularphysik als Thematik, beworben. Aileen Senkbeil fasst ihre Erlebnisse zusammen: „Es war schon cool, wie wir an dem Institut in Köln an diesen riesigen und auch bedeutsamen Maschinen arbeiten durften. Ich glaube, die kosten so um die 20 Millionen, und es kommen Leute aus der ganzen Welt dorthin.“ Die beiden JHG-Schülerinnen Carla Osthues und Aileen Senkbeil erhielten in Köln zugleich einen Einblick in das Leben als Physik-Student, sie durften auch Vorlesungen besuchen und bekamen eine Einführung in das erste Semester. Die Schülerinnen aus Senden sammelten Erfahrungen, wie man als Master-Absolvent beziehungsweise als Forscher mit wissenschaftlicher Präzision arbeitet. „Cool war auch, dass zwar alle anderen eine Stufe über uns waren, Aileen und ich nach der Einführungsveranstaltung aber mit den anderen mithalten konnten“, zieht Carla Osthues ein Fazit. Die Schülerinnen hatten Interesse an der Herausforderung bekundet, an einem MINT-Camp teilzunehmen. Und dass sie das Niveau bewältigen, war ihnen vom JHG aus auch zugetraut worden.
Dies gilt auch für die beiden Schüler Simon Ross und Caio Wetterkamp, ebenfalls aus der Stufe 11 des Sendener Gymnasiums. Sie haben gerade bei einem MINT-EC Camp in Bottrop mit dem Thema „Smart cars - Autotechnologie 2.0“ mitgemacht. Und nicht nur das: Die beiden JHG-Vertreter gewannen den abschließenden Wettbewerb für die beste Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse und für das beste Projekt.
„Sie haben den ersten Preis bekommen, weil sie als einzige der sieben Gruppen eine ganz andere Herangehensweise an ihr Projekt wählten beziehungsweise eine ganz andere Idee hatten“, sagte Florian Wältring, MINT-Koordinator am Josef-Albers-Gymnasium Bottrop, der das Camp in Zusammenarbeit mit der Hochschule Ruhr-West organisiert hatte.
Die Idee bestand darin, das Grundkonzept eines Programmes zu schreiben, das den Motor nicht starten lässt, wenn die Rückenlehne zu weit nach hinten gestellt ist, sodass der Sicherheitsgurt seine Funktion nicht mehr erfüllen kann, weil man schlichtweg darunter durchrutscht. Die zwei Mercedes im Wert von je etwa einer Viertelmillion Euro, die die Edel-Tuning-Schmiede Brabus zur Verfügung gestellt hatte, verfügten über dieses Feature nicht. Die Strategie der Sendener ging auf: Sie wollten etwas entwickeln, das sogar diesen Luxuskarossen im Ausstattungskatalog noch fehlt.
Roß und Wetterkamp ziehen das Fazit: „Eine Schule alleine, egal welcher Größe, kann so ein Camp wegen der Kosten, des Aufwands und der nötigen Ausstattung unmöglich stemmen.“ Daher biete das Zertifikat als MINT-EC-Schule den Schülern „ganz neue Möglichkeiten“.
Simon Ross