-Siegmar Syffus-SENDEN. Abschiedstränen und das Versprechen, per E-Mail in Kontakt zu bleiben: Das ist am Ende der jeweiligen Besuchswoche stets ein Ritual zwischen den Teenagern aus Senden und Koronowo. Bereits zum 14. Mal waren in diesen Tagen Jugendliche aus der polnischen Partnerstadt in der Stevergemeinde zu Gast. Am heutigen Freitag werden die 21 Jugendlichen von ihren Familien in ihrem rund 900 Kilometer entfernten Heimatort zurückerwartet.
„Unsere Schüler sind sehr zufrieden. Sie sind von den Sendener Familien freundlich aufgenommen worden und haben neue Freunde gefunden“, resümiert Lehrerin Karolina Myk-Szczepinska. „Und sie haben ein interessantes Programm erlebt“, ergänzt ihre Kollegin Justyna Felczykowska-Youmbi.
So besichtigten die Schüler unter anderem den Dom und das Schokoladenmuseum in Köln, erlebten eine Führung durch Münster und durch die Meyerwerft in Papenburg. Aber auch Schwimmen im Cabrio, ein Familientag und Unterrichtsbesuche in den Sendener Schulen standen auf dem Programm. Gestern wurden die polnischen Gäste und ihre deutschen Altersgenossen von Bürgermeister Sebastian Täger im Rathaus begrüßt. Dort stellten ihnen anschließend die Mitarbeiter Astrid Balke und Marcus Engemann die kommunale Politik und Verwaltung vor.
Insgesamt 21 Jugendliche aus Koronowo im Alter zwischen 13- und 16 Jahren erlebten vom 2. März (Freitag) bis gestern in Senden eine Woche des deutschen Alltags. Vier Jugendliche fanden bei Altersgenossen, die die Edith-Stein-Schule besuchen Familienanschluss. Sechs weitere knüpften Freundschaften mit Jugendlichen der Geschwister-Scholl-Realschule. Elf Gastschüler waren bei Familien von Joseph-Haydn-Gymnasiasten einquartiert.
„Genau das ist das Tolle, das uns von anderen Orten unterscheidet: Es handelt sich nicht um den Austausch einzelner Schulen, sondern um ein Schulform übergreifendes Angebot. Das finde ich super“, freut sich Balke, die den Schüleraustausch seit dessen Beginn im Jahr 2004 mitorganisiert. Mittlerweile haben über 300 Jugendliche aus Senden und ebenso viele aus Koronowo an dem Programm teilgenommen. „Das ist wichtig, damit die seit Mai 2010 offiziell bestehende Städtepartnerschaft auch in Zukunft mit Leben erfüllt wird. Denn darauf kommt es an“, unterstreicht Balke. Aktuell sei auch ein Austausch mit den Pfadfindern angedacht.
Der Gegenbesuch der Sendener Schüler ist für die Zeit vom 3. bis zum 10. Mai geplant.