-Dietrich Harhues-SENDEN. Vertrauen in den „Klassiker“: Das dreigliedrige Schulsystem steht in Senden auf solidem Fundament. Diese Schlussfolgerung ziehen die Leiter der weiterführenden Schulen aus den jüngsten Anmeldezahlen, die die Pädagogen auf WN-Anfrage interpretierten. Die bisher vorliegenden Zahlen spiegeln das – mit einzelnen Ausnahmen – in den vergangenen Jahren nur geringfügig schwankende Bild wider, wonach beim Elternwillen Joseph-Haydn-Gymnasium (JHG) und Geschwister-Scholl-Realschule konstant eine Dreizügigkeit halten.
Das JHG verbucht 84 Anmeldungen, womit „in etwa das erreicht wurde, was wir erwartet haben“, resümiert Michael Fels, stellvertretender Leiter des Gymnasiums, ein Ergebnis, „mit dem wir rundum zufrieden sind“. Auf eine „stabile Dreizügigkeit“, die nur im Eingangsjahrgang des Schuljahres 2014/15 mit 62 Schülern in zwei Klassen unterbrochen worden war, sei das JHG auch ausgelegt. Mit diesem Volumen an Schülern könne auch und gerade in der Oberstufe eine Vielfalt bei der Kurswahl gewährleistet werden, so Fels. Er beteuerte, dass auch in dem schmalen Jahrgang, der jetzigen Q 2, „ein umfassendes Angebot“ an Fächern vorgehalten werde. Der aktuelle fünfte Jahrgang ist mit 88 Schülern geringfügig größer als der kommende.
Bisher 80 Anmeldungen lautet der aktuelle Stand bei der Geschwister-Scholl-Schule, wo sich aber bereits abzeichne, dass diese Zahl noch ansteige, wie es bei Schulleitung und Träger hieß. Gegenüber derzeit 73 Fünftklässlern verzeichnet die Realschule damit verstärkten Zuspruch. Was Direktorin Ulrike Machers „klasse“ findet. „Wir sind eine Schule, die gesehen wird, die gewünscht wird und die guten Zulauf hat“, lautet ihr Fazit.
Mit 21 Anmeldungen erreicht auch die Edith-Stein-Schule deutlich eine Klassenstärke. Im laufenden Schuljahr bildet die Hauptschule mit 27 Schülern zwei Lerngruppen. Rektor Rainer Leifken bezeichnet die bisherigen Anmeldezahlen als „absolut in Ordnung“. Zumal, wie auch Astrid Balke als Koordinatorin der Schulfragen in der Gemeindeverwaltung betont, noch Anmeldungen einiger Kinder ausstehen. Nicht zuletzt die Edith-Stein-Schule dürfte dadurch noch einige „Nachzügler“ aufnehmen. Ab der siebten Klasse werde sich das Bild und die Struktur ohnehin wieder ändern, weiß Leifken aus Erfahrung. Denn da verstärken Schulformwechsler den Jahrgang an der Hauptschule.
Was den Schulleiter nachdenklich stimmt, ist nicht die Zahl der Anmeldungen, sondern dass ausschließlich Jungen seine Schule gewählt haben. Für sie sieht Leifken besonderen Bedarf an Aufmerksamkeit und Förderung. „Da muss man Gespräche führen“, kündigt der Rektor an. Angesichts einer pädagogischen Landschaft, die – von Kita bis Schule – weiblich geprägt sei, gelte es, die spezifischen Belange von Jungen stärker zu berücksichtigen, so sein Appell.