SENDEN. Es ist die SchlussEtappe einer regelrechten Sanierungs-Tour, die seit 2018 läuft. Als dritter, letzter und größter Bauabschnitt läuft die Dachsanierung am Joseph-Haydn-Gymnasium jetzt auf dem zur Marienschule hingewandten Gebäudeteil. Immerhin 1350 Quadratmeter haben die Handwerker „vor der Brust“, berichtet Christoph Hölling, Architekt im kommunalen Bau-Ressort und Projektleiter.
Mit dem Beginn der Sommerferien rückten die Kolonnen des Dachdeckerbetriebs Schlichter an, bauten das Gerüst auf und richteten die Baustelle ein. Sie besteht derzeit aus zwei Arbeitsvorgängen: Direkt an den Rückbau schließt sich das Abkleben der Bitumenbahnen (volkstümlich: „Dachpappe“) an. Damit wird das Schulgebäude unmittelbar vor Eindringen von Niederschlag bewahrt, außerdem gehört die Bitumenschicht, die als Dampfsperre die neue Dämmung schützt, zum künftigen Konzept des Dachaufbaus am Sendener Gymnasium.
Auf den Bitumenbahnen wird die tragende Aluminiumunterkonstruktion befestigt, die äußere Dachhaut bilden Aluminiumplatten – dazwischen wird eine neue Dämmung aus Mineralwolle eingezogen. Dieses leicht geneigte sogenannte System-Blechdach in Kalzip-Bauweise bringe mehrere Vorteile mit sich: Es sei langlebig und nachhaltiger als konventionelle Varianten. Hinzu komme, dass die erhöhte Dämmung nicht nur die Energiekosten, die für das Gymnasium fällig werden, senkt, sondern womöglich auch dem Lernen dient. Denn: Für den Sommer erwartet Hölling Vorteile für das Raumklima besonders in den oberen Fach- und Klassenräumen. „Die Gebäudeaufheizung wird geringer werden“, unterstreicht der Architekt.
Er erwartet, dass der Zieleinlauf für den letzten Bauabschnitt im Bereich Oktober liegen wird. „Es geht einfach nicht so schnell“, weist Hölling darauf hin, dass viel Handarbeit in der Sanierung steckt. Da der Einsatz des Dachdeckerbetriebs durch die Scheiben des oberen Stockwerkes („eine Panorama-Baustelle“) verfolgt werden kann, hofft Hölling, dass manche Schüler einen Eindruck davon bekommen, wie viel Zeit, Aufwand, Kompetenz und Koordination solche Projekte erfordern.
Was aktuell bedeutet, dass jeweils die Kapazitäten für das Abtransportieren des Dämmmaterials vorhanden sein müssen, denn derzeit türmen sich „Eisberge“ aus Styropor auf dem Schuldach. Die Entsorgung stelle keine Probleme dar. Das Styropor eigne sich sogar zum Recyceln. Die lärmintensiven Abschnitte der Sanierung werden in die Ferien gelegt, verspricht der Bauleiter. Anders als die Flachdächer bleibt das abfallende Dach oberhalb der Schulaula erhalten. „Das ist noch top in Schuss“, so Hölling.
In die Sanierungsmaßnahmen fließen Mittel des sogenannten Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes des Bundes. Die Kosten für alle drei Bauabschnitte mit ihren insgesamt rund 4000 Quadratmetern Fläche beziffert Hölling auf circa 1,2 Millionen Euro. Nur einen geringen Anteil müsse die Gemeinde selbst finanziell stemmen. „Wir haben dann insgesamt ein günstiges Dach gebaut“, resümiert der Architekt aus dem kommunalen Bauressort mit Blick auf den zaghaften Griff ins Gemeindesäckel.
Die Schule selbst freut sich, dass ein Marathon in die Zielgerade biegt: „Das ist ein sehr großes Projekt und ganz ohne Einschränkungen wird es vermutlich nicht über die Bühne gehen. Wir als Schule sind aber froh, dass die Instandsetzung des Daches nun in die letzte Bauphase eingetreten ist“, sagt Bianca Gouterney, die gegen Ende ihrer Amtszeit als kommissarische stellvertretende Schulleiterin die Baustelle vom Büro aus beobachten kann.
Von Dietrich Harhues