SENDEN. Zwei außergewöhnliche Schultage erlebten 24 Jungen und Mädchen. Statt im Klassen- oder Fachraum lernten sie im alten Gemäuer des Sendener Schlosses oder in der grünen Umgebung, wo knifflige und anspruchsvolle Aufgaben auf sie warteten. Dabei wurden vier Buchstaben groß geschrieben: M, I, N und T. Sie stehen für die Bereiche Mathematik, Informatik Naturwissenschaft und Technik.
Vier Workshops führten Lehrerinnen und Lehrer des Joseph-Haydn-Gymnasiums (JHG) in und am Schloss durch. Jeweils sechs ausgewählte Schülerinnen und Schüler arbeiteten an unterschiedlichen Projekten. Für jeden der Buchstaben M, I, N und T gab es ein Angebot.
In der Gruppe M wie Mathematik berechneten die Kinder zu dem Spiel „Türme von Hanoi“ mit dem stellvertretenden Schuleiter Ulrich Staarmann eine Formel. „Wir berechnen, wie man die Turm-Scheiben mit möglichst wenig Zügen ans Ziel bewegt“, berichtete Karlotta. Das Spiel hatte der französische Mathematiker Edouard Lucas entwickelt.
Schüler programmierten Kleincomputer
Die Informatiker programmierten mit Lehrer Martin Stadlbauer Kleincomputer („Ozobots“). Dafür baute die Gruppe eine Stadt, deren Straßen sie mit unterschiedlichen Farbstreifen markierte. Die tasteten die Ozobots mit Scannern ab, um Fahrkommandos zu erhalten.
Die Naturwissenschaftler untersuchten die Ökologie der Lehrhecke am Schloss. Zudem fischten sie Wasserflöhe und andere Lebewesen mit Keschern aus der Gräfte und untersuchten sie mit Mikroskopen.
Die Techniker löteten elektrische Schaltungen – mit sichtbarem Erfolg, denn sie brachten ihre Konstruktionen zum Leuchten. Lehrerin Eva Pöpping, MINT-Koordinatorin am JHG, war ebenso begeistert wie die Schüler: „Hier kann man entspannt ohne Gong und Gewusel tüfteln.“
Schloss als Ruheort sorgt für besondere Motivation
„Das Arbeiten außerhalb der Schule und im Schloss als Ruheort hat für besondere Motivation und Aha-Erlebnisse gesorgt“, bestätigte Gregor Leydag, ehrenamtlicher Bildungskoordinator am Lernort Schloss und früher Schulleiter eines Gymnasiums. Über die Ergebnisse berichteten die Kinder am dritten Tag Eltern und Mitschülern. Zum Abschluss erhielten die Teilnehmer Zertifikate als Baustein für eine spätere MINT-Qualifikation.
Von Thomas Fromme
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