SENDEN. Eine besondere Atmosphäre war an diesem Tag im Schlosspark spürbar. Zwar wehte der Wind nur schwach – doch stark waren die Ideen der etwa 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die ihre künstlerischen, aber auch technisch anspruchsvollen Objekte zum Thema Windkraft am Global Wind Day ausstellten. Organisiert hatten ihn der Verein Schloss Senden e.V. und die „Energiedenker“ vom Pictorius-Berufskolleg Coesfeld.
Über 100 selbstgebaute Windräder
Über 100 selbst gebaute Windräder – die meisten in gelber Farbe – wurden vor dem Schloss aufgebaut und bieten als Landart-Installation auch beim Schlösser- und Burgentag mit Picknick am Sonntag (19. Juni) eine eindrucksvolle Kulisse.
Aus dem Münsterland und angrenzenden Regionen waren Schülerinnen und Schüler gekommen. Es gab auch einige besonders junge Teilnehmer – wie eine Gruppe der Kita Erlengrund aus Senden. Sie hatte das Thema Windkraft im Rahmen eines Umweltprojektes behandelt und daher gezielt Abfallprodukte zum Bau ihrer Windräder verwendet.
„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen“, zitierte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr ein chinesisches Sprichwort. „Ich freue mich, vor dieser tollen Kulisse dabei zu sein.“ Bei der offiziellen Eröffnung erinnerte der Leiter der Kreisverwaltung daran, dass der Bau riesiger Windkraftanlagen nicht immer auf Begeisterung stoße. Der Kreis Coesfeld ist für diese Bauvorhaben Genehmigungsbehörde. Bürgermeister Sebastian Täger betonte, die Bedeutung der Energiewende, auf die an diesem besonderen Lernort hingewiesen werde.
„Generationen gestalten gemeinsam“
Dr. Franz Waldmann, Vorsitzender von Schloss Senden e.V., war begeistert, dass an „diesem Jahrhunderte alten Ort“ junge Leute Anstöße für die Energiewende geben – getreu dem Vereinsmotto „Generationen gestalten gemeinsam“. Slam-Poet Tobias Kunze sorgte auf der Bühne später mit einem „WindWortKunst“-Vortrag für Unterhaltung.
An Workshops der FH Münster zu den Themen „Energie des Windes“ und „Wind erforschen“ konnten die Schüler mit bereitgestellten Notebooks teilnehmen. Sie konnten zudem an einem Wind-Quiz teilnehmen sowie die ausgestellten Windräder mit einer App bewerten. Für die favorisierten Objekte wurden Urkunden vergeben.
Kommentar
Es war eine Veranstaltung wie aus dem Bilderbuch: Beim Global Wind Day am Schloss Senden passten die Idee und der Rahmen – und das sonnige Wetter leistete einen weiteren Beitrag zum Gelingen dieses Aktionstages rund um das aktuelle Thema Windenergie. Zahlreiche Ehren- und Hauptamtliche hatten sich dafür kräftig ins Zeug gelegt.
Nicht nur im Physik- oder Kunstraum und im Klassenzimmer, sondern am Ende unter freiem Himmel auf der grünen Schlosspark-Wiese haben sich Schülerinnen und Schüler konkret mit der Windkraft und der Energiewende auseinandergesetzt. Das hat ihnen viel Spaß gemacht und bot eine Gelegenheit zum Austausch mit Schülern aus anderen Kreisen und Städten.
Auch wenn der Sommerwind nur schwach wehte, so war der Global Wind Day ein starkes Signal – und allerbeste Werbung für den außerschulischen Lernort Schloss Senden
Besonders viele Beiträge kamen vom Joseph-Haydn-Gymnasium (JHG) Senden und vom Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Dülmen. „Sie hatten besonders viele Windräder mitgebracht und nutzten diesen Tag zur Schärfung ihres MINT-Profils“, berichtet Gregor Leydag, Bildungskoordinator am Schloss.
Einen besonderen Dank richtete Projektleiterin Sarina Werner, wissenschaftliche Volontärin am Schloss, an helfende Auszubildende der Firma Langguth sowie Schüler des Berufskollegs und die ehrenamtlichen Helfern vom Freundeskreis des Schlosses. Finanziert wurde der Tag weitgehend durch ein Crowdfunding-Projekt auf einer Internet-Plattform, sodass kostenlos Verpflegung und Getränke bereitgestellt werden konnten.
Mit einem Auftritt der JHG-Schülerband ging der Projekttag stimmungsvoll zu Ende. Kreis Coesfeld
von Thomas Fromme