SENDEN. Dass Schloss Senden auch eine hervorragende Stätte für außerschulisches Lernen ist, hat der Schloss Senden eV. in der Vergangenheit schon mehrmals unter Beweis gestellt. Mit der Teilnahme an den vom Kreis Coesfeld und dem Biologischen Zentrum initiierten Aktionstagen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ zeigt der Verein nun, dass Sendens Wahrzeichen auch schulübergreifend als „Knotenpunkt“ im Kreis Coesfeld funktionieren kann. Knapp 300 Schülerinnen und Schüler verschiedener Schulen aus Senden, Münster, Dülmen Coesfeld, Lüdinghausen und weiteren Orten hatten im Rahmen der Initiative „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) zum internationalen „Wind Day“ am 15. Juni eigene kleine Windräder gebaut und im Schlossgarten ausgestellt. Zwei Wochen lang hatten Besucher dann die Möglichkeit, die über 90 Windräder zu betrachten und für ihre Favoriten abstimmen (die WN berichteten).
Bei der Preisverleihung konnten nun Darja Rulfs, Linda Pappenheim und Dominika Prochota vom Joseph-Haydn-Gymnasium den Preis nach Senden holen. Das Windrad der drei Schülerinnen, das in Form einer Libelle nicht nur technisch, sondern auch künstlerisch bestach, konnte die meisten Besucher überzeugen. „Wir hatten am Anfang eine grobe Idee im Kopf, haben in den knapp fünf Wochen Bauzeit dann aber oft Dinge geändert, bis es dann am Ende die Libelle geworden ist“, berichten die Schülerinnen. „Natürlich sind wir stolz, dass wir mit unserem Projekt den Preis für das JHG gewonnen haben.“
Für ihre Leistung erhielten die Schülerinnen der Jahrgangsstufe Q1 als Anerkennung einen von den Energiedenkern des Pictorius-Berufskollegs gefertigten Bausatz für ein großes Windrad mit Schullogo, das im hauseigenen Schulgarten aufgestellt werden soll.
Der Kreis Coesfeld beteiligte sich dieses Jahr das erste Mal am BNE-Tag, der vor allem das Ziel habe, die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen im Kreis bekannter zu machen. Ziel des Bauprojektes am Schloss sei es daher gewesen, den Teilnehmern die Möglichkeit zum selbstständigen Lernen zu geben und sich mit dem Thema erneuerbare Energien zu beschäftigen. „Wir möchten die Schülerinnen und Schüler dazu motivieren, sich eigenständig mit dem Thema erneuerbare Energien auseinanderzusetzen und sie dabei unterstützen, ihre Zukunft selbst zu gestalten“, erklärt Sarina Werner vom Schloss Senden eV., die die Verleihung mit einer kurzen Projektvorstellung eröffnete.
„Wir haben versucht, den BNE-Tag als für alle Schulformen zugänglichen Aktionstag zu gestalten, sodass vom Gymnasium bis hin zum Berufskolleg alles dabei war“, erzählt Werner. Dass die Aktion dabei nicht nur von den beteiligten Schülerinnen und Schülern so positiv aufgenommen worden ist, erklärt sie sich auch mit aktuellen Umständen: „Nach zwei Jahren der Pandemie haben sich sehr viele Teilnehmer gefreut, endlich wieder an praktischen Projekten arbeiten zu können.“
Auch Dr. Franz Waldmann vom Schloss Senden eV. zeigte sich in seiner Ansprache erfreut über die sehr positive Resonanz zum Projekt. „Wir freuen uns natürlich besonders, dass Schloss Senden als moderner und interaktiver Lernort so gut angenommen wird und sich immer mehr zum Knotenpunkt zwischen den verschiedenen Schulen des Kreises entwickelt“, so Waldmann. Aktuell ist man deshalb bereits mit der Planung für den nächsten internationalen „Wind Day“ 2023 beschäftigt. Bis dahin soll sich Schloss Senden weiter zum Begegnungspunkt der verschiedenen Schulen des Kreises entwickeln. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Kooperationen“, so Sarina Werner.
von Julian Wortmann