SENDEN. Mühelos steigt „Lieselotte“ in den Himmel über Schloss Senden auf: Die kleine Drohne − von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 7c des Joseph-Haydn-Gymnasiums liebevoll so genannt − macht sich auf den Weg in luftige Höhen, um die Schlossanlage in ihrer Gesamtheit und aus besonderen Perspektiven zu fotografieren. Kontrolliert wird „Lieselotte“ dabei abwechselnd von sieben Teilnehmenden unter Betreuung von Lehrerin Bianca Gouterney, die gemeinsam mit Klaus Brenken das Projekt XR-Lab am Joseph-Haydn-Gymnasium Senden anleitet, heißt es in einer Pressenotiz. XR steht dabei für Extended Reality, also erweiterte Realität.
Derweil ist der zweite Teil der Gruppe in Schloss Senden unterwegs: Einige Räume im Herrenhaus werden mit der 360-Grad-Kamera fotografiert. Die besondere Herausforderung dabei ist es, nach dem Drücken des Auslösers rechtzeitig ein Versteck zu finden, um nicht selbst auf dem Bild zu sein. In den teils verwinkelten Schlossräumen aus der Renaissance ist das für die Jugendlichen allerdings kein Problem. Außerdem gibt es dabei immer wieder spannende Orte zu entdecken, wie zum Beispiel den „Abort-Erker“ am Herrenhaus.
Nach drei Ortsbesuchen am Schloss folgen die nächsten Arbeitsschritte im JosephHaydn Gymnasium: Die Aufnahmen mit der Kamera werden am Computer entsprechend der Reihenfolge zu einem virtuellen Schlossrundgang montiert. Besonders engagiert ist dabei der Achtklässler Daniel Reimer, der im vergangenen Jahr aus der Ukraine nach Senden gekommen ist.
Dank der Bildungspartnerschaft zwischen dem JosephHaydn-Gymnasium und dem Schloss Senden e.V. können regelmäßig solche praxisorientierten Projekte abseits der Klassenzimmer stattfinden, bei denen die Schülerinnen und Schüler zu Forschenden werden und zu MINT-Themen oder Nachhaltigkeit und Klima experimentieren.