SENDEN. Seit mehreren Jahren leitet der Sendener Gregor Leydag ehrenamtlich einmal jährlich für das LWL-Naturkundemuseum Münster im Naturschutzgebiet „Heiliges Meer“ in Hopsten ein Sommercamp für Schüler der sechsten und siebten Klassen. Das Angebot wird stark nachgefragt. In diesem Jahr war Leiter Leydag nicht mehr der einzige Sendener in der Equipe: Paul Busch vom Joseph-Haydn-Gymnasium hatte es geschafft, einen Platz auf der Teilnehmerliste für die Naturexpedition zu ergattern. Paul ist damit der erste Sendener Schüler überhaupt, der mit zum „Heiligen Meer“ fuhr.
Paul Busch und 19 andere Jungen und Mädchen aus dem Münsterland konnten in dem Naturschutzgebiet nahe der Landesgrenze fünf Tage lang biologische und ökologische Methoden erlernen und anwenden, wie Gregor Leydag berichtet. Für die Teilnahme waren sie jeweils von ihren Lehrerinnen und Lehrern eigens empfohlen worden. Organisiert wird das Projekt immer von Leydag und Dr. Christoph Lünterbusch, dem Leiter des Bildungs- und Forschungszentrums „Heiliges Meer“, sowie mehreren Studierenden der Fachrichtung Biologie.
Das Sommercamp fand in der Station am „Heiligen Meer“ mit Tages- und Abendprogramm statt. Das LWL-Museum für Naturkunde unterhält am Rande des seit 1930 geschützten Gebietes ein Bildungs- und Forschungszentrum. Dort werden für alle naturkundlich Interessierten Kurse angeboten. Die Teilnehmer erkunden das Naturschutzgebiet, übernachten in der Einrichtung und werden dort auch verpflegt. „Das Gebäude und seine Ausrüstungen bieten hervorragende Möglichkeiten für ökologische Forschungsarbeiten“, erklärt Leydag, so etwa einen Seminarraum mit Mikroskopen und Messgeräten zur Probenentnahme, Boote zum Ausfahren auf den Gewässern und eine Bibliothek. „Darüber hinaus wurde aktuell auch der Einsatz auf digitalen Geräten mit einbezogen“, ergänzt Leydag.
Die Themen der jungen Teilnehmer: Botanik, Zoologie und das Ökosystem See. Paul Busch war Mitglied der Botanik-Gruppe. Zuerst wurden der Gruppe die Apps zur Bestimmung von Pflanzen erläutert: Obsidentify, Flora incognita und Observation.org. Anschließend wurde der Aufbau einer Blüte anhand eines Modells aufgezeigt. Es wurden mit den Teilnehmern Pflanzenpressen zusammengebaut. Draußen gesammelte Pflanzen wurden gepresst und nach und nach in ein Herbarium eingeheftet. Für die Abschlusspräsentation vor Teilnehmern und Familien hatte Paul einen Vortrag anhand eines Blütendiagramms vorbereitet. Für ihn gab es, wie für alle anderen auch, ein Zertifikat über die Mitarbeit.
Pauls Fazit: Eine „interessante Woche mit vielen Informationen über Pflanzen und Tiere“ habe er in Hopsten verlebt. Die fünf Tage seien viel zu schnell vergangen.